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Bei der Sanierung des Bahnhof-Perrons Rebstein-Marbach im St. Galler Rheintal haben die SBB erstmals und erfolgreich das URETEK Deep Injections®-Verfahren eingesetzt.
Beim Bahnhof Rebstein-Marbach entstanden im Laufe der Zeit auf einer Strecke von 150 Metern Setzungen des Perron-Untergrunds entlang des Gleises. Gründe für die Setzungen sind der stark setzungsempfindliche Untergrund, Vibrationen durch die Bautätigkeiten für die angrenzenden Neubauten sowie die dynamischen Belastungen des Zugsverkehrs. Zudem fanden im Untergrund Grundwasserspiegel-Bewegungen statt.
Bei einer konventionellen Stabilisierung des Perron-Untergrunds mit baulichen Massnahmen hätte der Bahnhof vermutlich geschlossen werden müssen.
Die SBB entschieden sich aus folgenden Gründen für die Methode URETEK Deep Injections®:
Das verwendete Kunstharz ist eine patentierte, geprüfte und in der Schweiz seit über 20 Jahren angewandte und bewährte Polyurethan-Mischung. Sie wird in flüssigem Zustand mittels Injektionslanzen und kontrolliertem Druck durch Bohrlöcher von 12 bis 25 mm Durchmesser und in einem festgelegten Abstand in den zu stabilisierenden Untergrund eingespritzt.
Dort verteilt sich das Kunstharz, verfüllt alle Hohlräume und verdichtet und verfestigt den Untergrund dauerhaft. Die Expansionskraft des Kunstharzes beträgt 10000 kPa (100 kg/cm2 respektive 100 bar), und das Volumen vergrössert sich (gemessen im Luftraum, ohne Widerstand) bis um das 30-fache. Das Ausmass der Anhebung durch die Kunstharz-Injektionen kann auf den mm genau erfolgen und wird mittels Laser permanent überwacht und kontrolliert.
Das stabilisierte Perron im SBB-Bahnhof Rebstein-Marbach besteht aus einem Asphaltbelag mit zum Teil nicht nur gleisseitigen Beton-Elementen als L-Fundation. Die Tiefe der Beton-Elemente liegt bei -1.50 m ab OK Perron, die Breite beträgt 1.00 m.
Das Perron wurde in zwei Injektions-Linien auf einer Länge von 150 m zwischen 2 cm und 14 cm (im stärker gesenkten Bereich) angehoben und der Untergrund stabilisiert. Nach den Bohrungen wurden in einem Abstand von 2 m Injektionslanzen bis in die unterschiedlichen Tiefen unter dem L-Fundament abgeteuft, wobei wegen der Fahrleitung die Maximal-Länge der Injektionslanzen von 2.50 eingehalten werden musste. Die Injektions-Arbeiten erforderten viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, denn trotz Voruntersuchungen und Berechnungen konnte der der Verdichtungs- und Anhebungsgrad von Meter zu Meter variieren.
Die Injektions-Arbeiten mit dem URETEK Deep Injections®-Verfahren überzeugten die SBB, denn unter Einhaltung aller Sicherheitsaspekte sei es gelungen, eine notwendige Sanierung innerhalb von nur drei Wochen zu bewältigen. Anders als bei einer konventionellen Sanierung, die Monate gedauert und einen enormen logistischen Aufwand bedeutet hätte, wurde der Untergrund mit 2 Teams à je 3 URETEK-Techniker in nur 3 Wochen verfestigt.
Verfasserin:
Sabine Steiger Buchschacher,
Real-Estate Move AG, 6003 Luzern
Projektleiter:
Kaj Gugat
Teamleiter/Oberbauleiter BSL-T1
Schweizerische Bundesbahnen AG
Infrastruktur, Projekte Zürich
Bauleitung, Sicherheit & Logistik
Vulkanplatz 11, 8048 Zürich
Mehr Informationen zum URETEK Deep Injections®-Verfahren als Download:
Aktuelle Videos von Spezialarbeiten sind noch nicht verfügbar.
Da keine Kosten für aufwändige Baustelleninstallationen anfallen und die Sanierung der betroffenen Bodenvolumen schnell erfolgt, sind die Kosten im Gegensatz zu herkömmlichen Technologien sehr konkurrenzfähig.
Aufgrund der schnellen Expansionskraft kann sich das Kunstharz nicht weit über den Injektionspunkt ausdehnen, wodurch Materialverbrauch und damit verbundene Kosten begrenzt werden.
Die URETEK-Technologie braucht keine sperrigen Geräte, denn die Baustelleneinrichtung befindet sich auf dem Lastwagen.
Sofortige Wirkung
Im Vergleich zu Betonmischungen erfolgt die Erhärtung des injizierten Materials in sehr kurzer Zeit. Das Harz erreicht sehr schnell seine endgültigen mechanischen Eigenschaften, und der behandelte Bereich ist bereits nach den Arbeiten benutzbar.
Dank der präzisen Erfassung der Messresultate kann die Wirksamkeit sofort überprüft werden. Ausserdem können vor Ort mittels geotechnischen Vergleichstests (z.B. Rammsondierungen und/oder Pressiometerverfahren) indirekte Überprüfungen vor und nach der Behandlung durchgeführt werden.